Auch in diesem Jahr war die Roverrunde unterstützt durch die Pfadfinderstufe als Nikolaus unterwegs in verschiedenen Familien in Bretten. Der Brettener Woche war unsere Aktion ein Bericht auf der Titelseite der Wochenzeitung wert:
(Tassilo Pfitzenmeier)
BRETTEN. „Von drauß` vom Walde komm ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr! Nun sprecht, wie ich‘s hierinnen find! Sind‘s gute Kind, sind‘s böse Kind?“, ruft eine bärtige Gestalt mit sonorer Stimme. Mit einer Mitra auf dem Kopf steht die imposante Person, dicht gefolgt von einem Engel und Knecht Ruprecht, an der Schwelle zu einem mit Kaminfeuer erwärmten Wohnzimmer und begrüßt die Anwesenden durch ein langsames Klopfen auf den Boden mit dem Bischofsstab. Lena und Max sitzen vor den knisternden Flammen und unterbrechen ihr Spiel für einen kurzen Moment. Die Augen leuchten, als sie merken, dass ihnen gerade der Nikolaus mit seinen Helfern einen Besuch abstattet.
Bereits zum zweiten Mal organisieren die Brettener Georgspfadfinder heute und am Nikolaustag einen Nikolausdienst für rund 20 Familien. Eltern können einen individuell auf ihre Kinder zugeschnittenen Besuch vom Nikolaus anmelden. Kurz bevor die Gruppe für jeden Termin in Aktion tritt, nimmt ein Helfer die von den Eltern vorbereiteten Geschenke in Empfang, welche umgehend in den großen Jute-Sack wandern. Bei dieser Gelegenheit informiert sich die Gruppe über ihr junges Publikum.
Wenn Nikolaus mit seinen Helfern die Wohnung betritt, rennen die Kinder enthusiastisch ins Wohnzimmer, präsentieren den Gästen voller Stolz selbst Gemaltes und Gebasteltes oder setzen sich unvermittelt auf den Schoß des Mannes mit der Mitra. Manchmal ist es mucksmäuschenstill im Raum. Für die Kleinen ist Nikolaus eine Autorität, vor der sie eine gehörige Portion Respekt zeigen. Gemeinsam mit seinem Knecht Ruprecht spricht Nikolaus mit den Kindern über ihr gutes oder weniger gutes Benehmen. „Darf ich Dir ein Lied vorsingen, das ich im Kindergarten gelernt habe?“, fragt Lena mit einem schüchternen Lächeln. Nachdem die Fünfjährige „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ vorgesungen und ihr Bruder Max ein Gedicht aufgesagt hat, greift Knecht Ruprecht tief in seinen Jute-Sack und holt zur Belohnung die Geschenke heraus. Dabei kommt es sogar vor, dass den Kindern bei Geschenken wie Spielautos oder dem neuesten „Bob der Baumeister-Buch“ vor Glück die eine oder andere Freudenträne über die Wange kullert. Denn nicht immer können sich die Familien kostspielige Geschenke leisten. Gerade hier wird ein Besuch vom Nikolaus oft zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Kleinen.
Für den Nikolausdienst bitten die Pfadfinder um einen Obolus der Eltern. „Mit dieser Aktion wird unsere Kinder- und Jugendarbeit unterstützt“, erklärt der Stammesvorsitzende Erik Böttcher. Ein weiterer Aspekt liegt dem Berufsschullehrer besonders am Herzen: „Wir möchten wieder das Bewusstsein der Kinder für den heiligen Nikolaus schärfen und daran erinnern, dass die Figur des Weihnachtsmanns eigentlich aus der Werbung stammt und nicht viel mit Nikolaus von Myra gemeinsam hat.“ (Brettener Woche)