Der Kampf des Nikolaus mit seinem Bart (2022)

Die Brettener Georgspfadfinder besuchen in zwei Gruppen an drei Tagen Dutzende Familien

(Text : BNN vom 05.12.2022 von Florian Ertl, Fotos aus dem Nikolausjahr 2022)

Seit 2011 bieten die Brettener Georgspfadfider für Familien aus Bretten und Umgebung einen Nikolaus-Besuchsdienst an. Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Corona-Pandemie die Arbeit des Nikolaus ershwert hatte, ist dieser mit seinen helfern nun wieder normal unterwegs, macht Hausbesuche und übergibt seine Geschenke persönlich.

Der Pfadfinder-Nikolaus kommt am 4., 5. und 6. Dezember zu Dutzenden Familien in Bretten und Umgebung. Zusammen mit Knecht Ruprecht und zwei Engeln besuchte Hobby-Nikolaus Erik Böttcher am Sonntag nun die ersten acht Familien im Jahr 2022. „Wir starten erst einmal ganz entspannt. Amontag und am Nikolaustag selbst ist das programm dann nochmals deutlich voller“, meinte Böttcher. Bis zu 20 Besuche machen die Pfadfinder dann am Tag. Und zwei Nikolaus-Gruppen sind unterwegs.

Zum „Dienstbeginn“ versammelte sich Pfadfinderbetreuer Böttcher zusammen mit seinen Helfern Lisa, Hannah und Rafael am Sonntagmittag m Brettener Bernhardushaus. Dort treffen sich die Pfadfinder sonst jeden Mittwoch in ihren verschiedenen Gruppen. Die Helfer schlüpften dort nun aber erst einmal in ihre Kostüme. Der 13-jährige Rafael übernahm die Rolle des Knecht Ruprecht. „Ich habe mich dafür freiwillig gemeldet“ sagt der Schüler. Der lange schwarze Bart des treuen Helfers sei ihm zwar noch etwas zu groß, doch das störe ihn nicht. Die 14-jährige Pfadfindderinnen Hannah und Lisa sollten als Engel das freundlichere Gegenstück zu Ruprecht sein. Da dürfen die schneeweißen Engelsflügel natürlich nicht fehlen. „Wir beide sindseit drei Jahren bei den Nikolaus-Diensten dabei und es macht super viel Spaß“ erzählt Lisa. Früher sei der Pfadfinder-Nikolaus noch zu ihnen ins haus gekommen, berichtet Kameradin Hannah. „Das ist schon cool, jetzt selbst dabei zu sein und eine Rolle zu übernehmen.“

Nikolaus Böttcher hatte währenddessen mit seinem neuen Bart zu kämpfen, der ihm nicht so wirklich passen wollte. „Dann nehmen wir doch lieber den alten“ meinte der Pfadfinderbetreuer nachdem der Bart zum wiederholten Mal vom Gesicht rutschte. Böttcher ist von Beginn an als Nikolaus bei der Aktion dabei und hat eigens dafür sogar entsprechende Workshops besucht. „Nur ein guter und authentischer Nikolaus wird auch gemocht“ erklärt er. Für die Nikolaus-Truppe startete dann die Besuchstour.

In Münzesheim, Eppingen, Oberderdingen und Bretten warteten bereits di eresten Familien auf das Eintreffen der Pfadfinder. „Auf Wunsch kommt der Nikolaus zu jedem. Das kostet an sich auch nichts, weil wir niemanden beanchteiligen möchten. Das gehört sich für Pfadfinder so“ sagte Nina Coling, die den Nikolaus und seine Gefährten zu den Einsatzorten fuhr. Colling betreut bei den Pfadfindern sonst die sogenannte Wölflingsstufe, in der kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren aktiv sind. Die Rollen in der Nikolaus-Grppe werden allerdings nur von den älteren Pfadfindern übernommen.

Am ersten Einsatzort holte Knecht Ruprecht-Darsteller Rafael dann erst einmal die Geschenke ab, die die Eltern gut vor ihren Kindern versteckt von ihrem Haus deponiert hatten. „Der Nikolaus bringt sie dann in seinem Sack zurück“ erkälrt Rafael. Nikolaus Böttcher klopfte zunächst mit seinem Bischofsstab an ein Hausfenster, um auf den hohen Besuch aufmerksam zu machen. Es folgten Begrüßung und ein kleines Rollenspiel mit den beiden zwei und sieben Jahre alten Kindern der Familie.

Außerdem wurde aus dem goldenen Buch vorgelesen. „Das ist der schönste Teil der ganzen Aufgabe“ sagte Nikolaus Böttcher, als er nach gut zehn Minuten mit seinen Handlangern das Haus wieder verließ.